von Nora Weber.
Mein Ziel ist es, die Bewohner im Haus Berge näher zusammen zu bringen und Aktivitäten zu starten, bei denen nicht der Pfleger im Mittelpunkt steht.
Als ich daraufhin anfing mit den Bewohnern des Heimes „Mensch ärgere Dich nicht!“ zu spielen, ist mir aufgefallen, der Demenzkranke oft vergisst, mit welcher Farbe er spielen. Ich dachte das müsse ich irgendwie lösen, damit die Bewohner ohne Anleitung spielen könnten. Doch je öfter ich mitspielte, desto mehr Probleme fielen mir auf. Ich musste mich plötzlich damit beschäftigen, wie man die Spieldauer verkürzen kann, denn bei fortgeschrittener Demenz lässt meistens die Konzentration sehr schnell nach. Auch die Spielrichtung wurde oft vergessen, manche Felder wurden übersprungen und auf schwarzen Flächen – den „schwarzen Löchern“ – wurde nicht gewürfelt.
Als erstes habe ich Armbänder in den Spielfarben entwickelt. Als das nicht funktioniert hat, habe ich eine Tischdecke genäht, damit die Spielfarben präsenter sind. Das Ergebnis war, dass die Farben wirklich seltener vergessen wurden. Mit Pfeilen auf dem Spielfeld, Wüfeln mit zwei Sechsen, weniger Spielfelder und Schummel-Möglichkeiten für orientierte Mitspieler habe ich auch versucht die restlichen Problemfelder zu verbessern. Das wurde mit ein bisschen Misstrauen aber auch viel Spaß angenommen.
Am Ende habe ich bemerkt, dass es nicht schlimm ist, wenn die Regeln nicht eingehalten werden. Wichtig ist nur, dass die anderen Bewohner das nicht merken.
Die Testreihen sind noch nicht abgeschlossen. Nach jedem Besuch ergeben sich neue Möglichkeiten und Ideen für Varianten.